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Im Fassatal, wo die Dolomiten majestätisch in den Himmel ragen, herrschen Ruhe und Harmonie. Abgerundet wird die Postkartenidylle von traditioneller Architektur, die im Einklang mit der heimischen Naturlandschaft steht. Mensch und Berg gehen hier eine einzigartige Symbiose ein.
Zu sehen ist dies schon in den kleinen Dingen, die den Alltag bestimmen. So auch in der Art, wie die Wiesen gemäht und die Kühe gezüchtet werden. Traditionen, die von den Ladinern von Generation zu Generation weitergegeben werden.
Zwischen grünen Wiesen und schroffen Bergen ragen Scheunen aus Holz in die Höhe, umgangssprachlich sind sie auch als „Tobiè“ bekannt. Charakteristisch sind auch die „Viles“, sprich Weiler, die eingebettet in Wiesen und Äckern durch engsäumige Wege entlang von Wäldern und Weideflächen miteinander verbunden sind. Hier leben noch heute zahlreiche Familien.
Die ladinische Fahne lehnt sich an die Farben der Natur an. Der grüne Streifen steht für Wiesen und Wälder, der weiße für den Schnee und der hellblaue für den Himmel, der umrahmt wird von den majestätischen Dolomiten.
So wie in Gröden, Alta Badia, Ampezzo und Livinallongo, spricht man auch im Fassatal ladinisch. Das Ladinische ist keineswegs als Dialekt zu betrachten, sondern ist eine Minderheitensprache, deren Klänge das Fassatal noch heute bestimmen.
Kennzeichnend für die ladinische Küche sind einfache Gerichte aus der traditionellen Bauernkultur.
Verwendet werden frische Zutaten wie Mehl, Kartoffeln, Eier, Milch, Butter, Almkäse, frisches Obst und Gemüse oder Fleisch. Letzteres kam früher nur an Feiertagen auf den Tisch. Vor allem Käse ist ein großer Bestandteil der kulinarischen Tradition. Großer Beliebtheit erfreuen sich der „Puzzone di Moeana“ oder der „Chè de Fasha“, auch das „Herz des Fasstals“ genannt.
Noch heute werden authentische Gerichte serviert, die eine lange Tradition haben. Dabei bemühen sich kreative und überaus talentierte Köche, die Rezepte neu zu interpretieren.
Wer sich auf einen Streifzug durch das Fassatal macht, kommt mit Bestimmtheit an kleinen Werkstätten vorbei, wo altes Handwerk am Leben erhalten wird. Hier herrscht der Flair alter Zeiten. Zu den typischen handwerklichen Produkten, die noch heute nach alter Tradition hergestellt werden, gehören die „faceres“ – charakteristische ladinische Karneval-Masken aus Holz.
Wer im Fassatal zu Besuch ist, erlebt Brauchtum und Tradition hautnah. Ein besonderes Highlight ist „La Gran Festa da d’Istà“, das Fest zum Sommerausklang, das alljährlich im September stattfindet. Neben einem musikalischen und kulinarischen Rahmenprogramm, punktet das folkloristische Fest mit einer traditionellen Trachten-Parade.
Sämtliche ladinische Volksgemeinschaften aus dem Alpenraum nehmen daran teil.
Die Funktion der Tracht als Alltagskleid ist mittlerweile verloren gegangen. Heute wird sie vornehmlich bei wichtigen Ereignissen, festlichen Anlässen und religiösen Prozessionen getragen.
Früher konnte man an der Tracht den Gesellschaftsstand erkennen. Ledige Frauen trugen einen schwarzen Rock, weiße, gehäkelte Ärmel und ein rotes Oberteil;
verheiratete Frauen eine blaue Schürze und schwarze Ärmel. Mütter hingegen trugen an ihrem Gürtel eine Münze für jedes Kind. Die Herren zogen Lederhosen an, einen handverzierten Gürtel, ein Hemd und einen Hut.
Die Menschen im Fassatal sind für ihre herzliche Gastfreundschaft bekannt. Sie gehört zur Tradition und ist noch heute ein wichtiger Bestandteil, der mit neuen Ansätzen in die Moderne weitergetragen wird.
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